Ich bin nicht direkt ohne Vater aufgewachsen – aber es fühlte sich so an. Schon vor der Scheidung, als ich etwa sechs Jahre alt war, war da keine echte Beziehung zwischen meinem Vater und mir. Er war körperlich anwesend, aber innerlich weit weg. Er hatte nie wirklich gelernt, wie man Vater ist – vielleicht, weil er selbst nie erfahren hatte, was es heißt, ein Vater zu sein. Vielleicht war er auch einfach zu sehr in seiner eigenen Welt, gefangen in Arbeit, Druck, Erwartungen. Und so war da keine Nähe, keine Orientierung, kein echtes „Ich sehe dich, Sohn.“
Als sich meine Eltern trennten, verschwand auch die letzte Hoffnung auf diese Beziehung. Meine Mutter war stark – allein, kämpfend, voller Liebe. Sie gab alles, um mir ein gutes Leben zu ermöglichen. Doch trotz ihrer Hingabe fehlte mir etwas Wesentliches: Identität, Halt, ein männliches Vorbild.
Ich suchte diesen Halt an anderen Orten – auf der Straße, in Alkohol, in Beziehungen, die mehr zogen als gaben. Doch nichts davon konnte das innere Loch füllen. Mit 18 kam der Wendepunkt: Ich lernte Jesus kennen und gab ihm mein Leben. Die folgenden zwei Jahre waren erfüllt von Wunder, Heilung, echten Begegnungen mit Gott.
Doch dann kam eine Beziehung – und mit ihr viele Kompromisse. Langsam entfernte ich mich von Gott. Ich suchte Erfüllung in der Welt: in weiteren Beziehungen, in Reisen, Spiritualität, Alkohol, Cannabis, Geld – doch alles hinterließ nur noch mehr Leere. Die Dunkelheit wurde tiefer. Ich fiel in eine schwere Depression, die mich fast das Leben kostete.
Mit einem Messer in der Hand schrie ich innerlich: „Jesus, wenn es dich gibt, dann hilf mir. Nur du kannst mein Leben retten.“ Und ich hörte, wie er zu mir sagte: „Mach mich groß – und ich werde alles verändern.“
Am absoluten Tiefpunkt begann ich, ihn groß zu machen. Ich sagte: „Du bist gut. Du warst immer bei mir.“ Und das war der Anfang einer radikalen Wende.
Ich fand zurück in die Gemeinde, bekam echte Freunde, heilende Beziehungen und neue Hoffnung. Die Depression wich. Mein Herz wurde heil. Heute lebe ich nicht mehr in Dunkelheit – ich lebe mit Jesus. Und ich weiß: Mein Leben hat Sinn, weil Er da ist.

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